Diesen Sonntag sind die Wahlen zum Europäischen Parlament in Deutschland. Geht wählen. (Ich für meinen Teil habe meine Stimme schon vor längerer Zeit abgegeben.)
Europa mag abstrakter und ferner erscheinen als Politik auf Bundes- und Landesebene, aber unglaublich viel wird heute - leider auf recht undurchsichtige Weise - auf internationaler Ebene entschieden. Handfestestes Beispiel dafür sind sicherlich der Euro und die freie Reisemöglichkeiten innerhalb Europas, von denen ich gleich ganz konkret profitieren werde.
Manche Abläufe auf internationaler Ebene sind ungleich perfider. So macht sich zum Beispiel die Film- und Musiklobby einen Spaß aus folgendem internationalen Spiel: Zunächst werden die Europäer dazu gebracht, die Dauer des Urheberrechts zu verlängern. Danach gehen sie zurück in die USA um den Kongress dort davon zu überzeugen, dass das Urheberrecht international angeglichen werden müsse, also insbesondere auch verlängert werden muss. Dass danach dann merkwürdigerweise die Dauer des Urheberrechts in den USA länger ausfällt als in Europa nutzen die Lobbyisten, um zurück nach Europa zu gehen und dort für eine internationale Angleichung und damit Verlängerung des Urheberrechts zu plädieren, und der Kreis schließt sich.
Das waren nur wenige von vielen weiteren Gründen dafür, dass die Bürger der EU - also damit vermutlich auch alle Leser - demokratische Mitbestimmung auf europäischer Ebene einfordern sollten. Der erste und einfachste Schritt in diese Richtung ist, wählen zu gehen.
Lerne, wie die Welt wirklich ist, aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
Sonntag, Juni 07, 2009
Montag, Juni 01, 2009
Es brennt!
An der EPFL wird Sicherheit klein geschrieben. Das geschieht aus gutem Grund, schließlich sind die Schriftsprachen hier Französisch und Englisch. Interessant in dem Zusammenhang ist auch die Korrelation zwischen der Tatsache, dass Großbritannien den fortgeschrittensten Überwachungsstaat der Welt aufgebaut hat und der Tatsache, dass auf Englisch im Gegensatz zum Deutschen zwischen "safety" und "security" unterschieden wird. Offensichtlich machen sie sich dort mehr Gedanken zum Thema, was natürlich nicht automatisch bedeutet, dass sie auch die richtigen Schlussfolgerungen treffen.
Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Jeder Angestellte an der EPFL muss früher oder später ein Sicherheitstraining absolvieren, und ich war letzten Monat an der Reihe. Bei diesem Sicherheitstraining handelt es sich um eine etwa zweieinhalbstündige Veranstaltung, bei der uns zunächst eine Menge für mich vollkommen irrelevante Dinge erzählt wurden, unter anderem, dass ich meinen schönen imaginären weißen Laborkittel nur im Labor tragen soll, und welche Regeln ich bei der Handhabung gefährlicher Substanzen einhalten soll. Dieser theoretische Teil der Veranstaltung war also eher langweilig, und die Splatterfilme, die man uns in bester Staplerfahrer Klaus-Manier zeigte, haben das nur unwesentlich verbessert.
Danach ging es dann in ein kleines Wäldchen, wo für uns einige Dutzend Feuerlöscher und viel Benzin bereitgestellt worden war. Unter Anleitung eines ganz offensichtlich brandgehärteten Profis, der des Englischen kaum mächtig war und daher von einem nur unwesentlich besser Englisch sprechenden Gehilfen namens Jason King teilweise übersetzt wurde, durften wir auf verschiedenste Weise verschiedene Brandarten löschen, darunter auch einen Eisenbrand, ich meine natürlich, Metallbrand.
Dieser zweite Teil der Veranstaltung hat den langweiligen ersten Teil wieder mehr als wett gemacht. Schließlich hatte ich zuvor noch nie einen Feuerlöscher in der Hand gehabt. Abgesehen davon, dass das Spiel mit dem Feuer und -löscher durchaus Spaß machen kann, ist es für den unwahrscheinlichen Fall, dass es tatsächlich einmal brennen sollte, sicherlich wirklich von Vorteil, ein solches Gerät schon einmal in der Hand gehalten zu haben.
Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Jeder Angestellte an der EPFL muss früher oder später ein Sicherheitstraining absolvieren, und ich war letzten Monat an der Reihe. Bei diesem Sicherheitstraining handelt es sich um eine etwa zweieinhalbstündige Veranstaltung, bei der uns zunächst eine Menge für mich vollkommen irrelevante Dinge erzählt wurden, unter anderem, dass ich meinen schönen imaginären weißen Laborkittel nur im Labor tragen soll, und welche Regeln ich bei der Handhabung gefährlicher Substanzen einhalten soll. Dieser theoretische Teil der Veranstaltung war also eher langweilig, und die Splatterfilme, die man uns in bester Staplerfahrer Klaus-Manier zeigte, haben das nur unwesentlich verbessert.
Danach ging es dann in ein kleines Wäldchen, wo für uns einige Dutzend Feuerlöscher und viel Benzin bereitgestellt worden war. Unter Anleitung eines ganz offensichtlich brandgehärteten Profis, der des Englischen kaum mächtig war und daher von einem nur unwesentlich besser Englisch sprechenden Gehilfen namens Jason King teilweise übersetzt wurde, durften wir auf verschiedenste Weise verschiedene Brandarten löschen, darunter auch einen Eisenbrand, ich meine natürlich, Metallbrand.
Dieser zweite Teil der Veranstaltung hat den langweiligen ersten Teil wieder mehr als wett gemacht. Schließlich hatte ich zuvor noch nie einen Feuerlöscher in der Hand gehabt. Abgesehen davon, dass das Spiel mit dem Feuer und -löscher durchaus Spaß machen kann, ist es für den unwahrscheinlichen Fall, dass es tatsächlich einmal brennen sollte, sicherlich wirklich von Vorteil, ein solches Gerät schon einmal in der Hand gehalten zu haben.