XKCD ist bekannt für Insiderwitze. Vor nicht allzu langer Zeit gab es zum Beispiel diesen Comic, der recht lustig ist - aber eben nur, wenn man versteht, worum es geht.
Das bringt mich auf meine Reise nach Århus, Dänemark, wo das 25. Symposium on Computational Geometry stattfand. Die Aufregung um das in Kopenhagen gebliebene Gepäck klärte sich zum Glück einigermaßen zügig (oder wäre bei diesem Verkehrsmittel das Adjektiv "flügig" angebrachter?). Nachdem ich mich schon damit abgefunden hatte, keine Kleider zum Wechseln dabei zu haben, und bereits eingeschlafen war, wurde ich von brutalstem Telefonklingen wieder aufgeweckt und erhielt die frohe Botschaft, das Gepäck sei ins Hotel nachgeliefert worden. So konnte ich auch in der ersten Nacht schon ruhiger schlafen.
Auf meiner ersten richtigen Mathematik-Konferenz durfte ich dann auch das Paper präsentieren, das aus meiner Diplomarbeit hervorgegangen ist. Das war zwar in der letzten Session, lief aber gut, auch mit dem etwas ungewohnten Mikrogestell, das man sonst von irgendwelchen Entertainern oder Bühnenshows kennt. Auch sonst war die Konferenz eine interessante Erfahrung. Ich hatte lange nicht mehr so viel Kuchen gegessen wir dort in den Pausen, und natürlich war es hochinteressant, das soziale Gefüge zu beobachten, nicht zuletzt auf dem Business Meeting, in dem es um die organisatorischen Aspekte der Konferenz sowie um Entscheidungen über die zukünftige Durchführung der Konferenz ging. Die sich im Kreis drehenden und nervtötenden Diskussionen dort waren kein Deut besser als die durchschnittlichen Stupa- oder KoMa-Diskussionen. (Wobei ich klarstellen möchte, dass nicht die Tatsache, dass diskutiert wurde, nervtötend war. Vielmehr ist mein Kritikpunkt die Art und Weise, wie "diskutiert" wurde. Der Unterschied ist sehr wichtig.)
Århus selbst ist übrigens ein schönes kleines Städtchen. Morgens wurde man von Schwärmen entgegenkommender Radfahrerinnen und -außen auf dem Weg zur Arbeit begrüßt, dass man sich schon fragen musste, ob dort das Phänomen des Fahrradstaus bereits bekannt ist. Der Campus der Universität ist richtig schön unter Bäumen gelegen. Kurios war ein kleiner Platz im Park neben dem Rathaus. In der Mitte des kreisrunden Platzes steht eine Statue einer nackten Schwangeren. Obwohl man am Rand des Platzes überall Bänke hinstellen hätte können, stehen dort demonstrativ nur drei Bänke so ausgerichtet, dass man von ihnen aus die Statue von vorne sieht - und neben den Bänken steht ein für Spritzen designierter Mülleimer. Insgesamt hatte ich aber einfach den Eindruck einer schönen, nicht zu großen, aber eben auch nicht zu kleinen Stadt. Lediglich das Wetter war etwas enttäuschend. Hier ist der Blick vom Campus in Richtung Innenstadt:
Sympathisch fand ich auch die Sprache. Begeisternderweise spricht dort zwar sowieso jeder Englisch (wenn nicht sogar Deutsch), und das auch noch richtig gut, aber es ist auch schön, den Eindruck einer anderen Sprache zu bekommen. Ich sage anders, denn ganz fremd ist die Sprache uns natürlich nicht, auch wenn es eben immer wieder Unterschiede gibt, die schnell zu witzigen False Friends werden können. So wird man anscheinend beim Abendessen schon mal vom Retter vor dem Hungern bewahrt. Andernorts wird dagegen sehr häufig besonders eins gerettet:
Was das Ganze jetzt eigentlich mit dem ersten Absatz zu tun hat? Meine Erdös-Zahl ist von ∞ auf 3 gesunken, via Fritz Eisenbrand bzw. Thomas Rothvoß und János Pach. Und wer sich über den Titel dieses Eintrags wundert, der möge doch über die Abkürzung des Konferenznamens nachdenken und der Kreativität freien Lauf lassen.
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