Gerade wandert eine Studie, die die Folgen der letzten Oberstufenreform in Baden-Württemberg untersucht hat, durch die Medien. Angesichts des großen Tumults, der von allen Seiten zu solch einer Reform produziert wird, freut man sich über jeden objektiven Blick.
Aber wie objektiv ist der Blick, der bei uns Nicht-Bildungswissenschaftlern ankommt, wirklich? Gerne werfen die Lager in erhitzten politischen Diskussionen den Autoren solcher Studien mangelnde Objektivität vor, und sicherlich ist niemand perfekt. Aber auch eine perfekt objektive Studie übersteht den Filter der Berichterstattung selten unbeschadet.
Schön verräterisch ist da die Gegenüberstellung zweier Artikel anlässlich der selben, anfangs erwähnten Studie, einer in der SZ - "Stabil in Englisch, besser in Mathe" - der andere in der ZEIT - "Schlechte Stimmung, schwache Zahlen". (Ja, mir ist bekannt, dass Überschriften nicht unbedingt aus der gleichen Feder stammen wie der Artikel, über dem sie stehen, aber jeder kann sich leicht selbst überzeugen, dass der Grundton der Artikel mit den Überschriften in diesem Fall deutlich korreliert.)
Auch ohne die Artikel oder die Studie ausführlich zu lesen ist klar, dass mindestens einer der beteiligten Redakteure seine persönliche Meinung über die objektive Berichterstattung stellt.
Das Traurige ist, dass wir dieser manipulativen Filterung ständig ausgesetzt sind, und sie sich nur selten durch so offensichtlich widersprüchliche Artikel entlarvt.
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