Das Wochenende, das gerade zu Ende geht, bestand beinahe nur aus Party. Während ich bis jetzt ein bißchen auf Campus Corner und ansonsten hauptsächlich bei WG-Parties war, standen dieses Mal Parties im größten Club von Norman, dem Club 101, auf dem Programm.
Am Freitag war Panam Party. Eigentlich wollten die Panam-Leute Shuttles organisieren, die von Traditions Square East aus fahren, weshalb wir (das sind Alexis, Daniel, Denise, Dominik, Eileen, Gabi, Jalila, Julian, Marie, Ye Li und ich) uns auch dorthin begeben haben. Dort angekommen hat uns eine riesige Menschenmasse mit guter Stimmung und dem selben Ziel erwartet. Als dann aber nach zwanzig Minuten immer noch niemand kam, wurde die Stimmung ein bißchen angespannt. Die zwei Community Service Officers die irgendwann ankamen haben da wenig geholfen, denn obwohl kein Auto weit und breit fuhr (wir wären darüber froh gewesen!) haben sie die ganze Zeit rumgemeckert, dass wir doch bitte auf dem Bürgersteig bleiben sollen. Die beiden hatten wohl Langeweile.
Zwischenzeitlich haben wir dann überlegt, ein Taxi zu nehmen. Bevor wir dazu gekommen sind, sind dann aber tatsächlich ein paar der Panam-Leute gekommen um Wartende mitzunehmen. Gereicht hat das zwar noch lange nicht, dafür ging danach alles etwas schnell. Wir haben einen Ami getroffen, der eigentlich zu dem ganzen Zirkus gar nicht dazugehörte, aber auch zum Club 101 wollte. Zu acht haben wir uns in sein Auto gequetscht - zwei auf dem Beifahrersitz und fünf auf der Rückbank. Nach erfolgreichem Verstecken vor der Polizei (aka Warten an der Tankstelle, bis der Streifenwagen wieder weg ist) und ein wenig Suche sind wir dann auch tatsächlich am Ziel angekommen. Die Schlange vor dem Club war sehr beeindruckend und ich froh, dem guten Ratschlag gefolgt zu sein und mir eine Panam-Mitgliedschaft geholt zu haben. So habe ich statt über einer Stunde nur etwa fünf Minuten gewartet, bis ich endlich drin war.
Die Party habe ich voll und ganz genossen. Ich kann nicht behaupten, dass meine Art von Musik gespielt wurde, aber wenn man nur Spaß mit den richtigen Leuten haben kann ist das vollkommen egal. Und ich bin tatsächlich in diesem Land, in dem sich alles nur um Geld zu drehen scheint, an ein Freibier herangekommen (das ich nach einem widerlichen Höflichkeitsschluck an die Nächstbeste weitergereicht habe). Dazu sollte ich aber ein bißchen ausholen.
Ich bin gemütlich und unbeschwert durch die Menge gelaufen, als ich Daniel, unseren Schweden, mit ein paar Leuten getroffen habe. Eine Amerikanerin namens Rebecca hat sich gerade darüber beschwert, dass niemand mit ihr Salsa tanzt, also habe ich sie aufgefordert, es mir doch einfach beizubringen. Das ist ihr dann zwar nicht wirklich gelungen, aber wir sind ins Gespräch gekommen, und als sie festgestellt hat, dass ich nicht aus Spanien sondern aus Paderborn komme, wo sie letztes Jahr als Austauschstudentin studiert hat, stand für sie fest, dass ich erstens den Rest der Party über deutsch reden muss und zweitens ein Bier brauche. Sie war nur etwas enttäuscht darüber, dass ich das Cubana (?) in Paderborn nicht kenne. Das ist wohl irgendeine Salsa-Bar. Paderborner, helft mir aus der Bredouille! ;)
Schon um 1.45 Uhr wurde dann die Musik aus- und das Licht angeschaltet, und die Party war vorbei. Nach ein wenig Hin und Her sind wir mit Serge zu den Commons Apartments gefahren um dort am Pool noch ein wenig ruhiger zu feiern, schwätzen und das beeindruckende Gewitter in der Ferne zu betrachten.
Am Samstag nachmittag haben COLSA eine Poolparty mit Grillen in Traditions Square East veranstaltet. Dazu muss man zunächst einmal wissen, was Grillen hier bedeutet: Man holt sich "Burgerbrot", d.h. mit gebackenem Teig verunreinigte Luft, wartet eine halbe Stunde lang auf gebratenes Burgerfleisch und bedient sich dann an einem Buffet mit Tomaten, Gurken, Salaten, Käse und Soßen. Daneben stehen Kisten mit in Eiswasser gelegten Getränken. Wir haben uns viel im Pool getummelt - der war ausnahmsweise mal richtig vollgepackt mit Menschen - und die Sonne genossen.
Vor lauter Sonne war ich dann mal wieder so richtig rot, als ich abends zur Welcome Back Party des Mathematikdepartment gegangen bin. An dieser Stelle muss ich Martina, Peter und vielleicht ein paar andere leider enttäuschen, denn auf den Tafeln dieser Party wurde gespeist und nicht geschrieben. Sie fand im Fred Jones Jr. Museum of Art in Anwesenheit von etwas unheimlichen, nur mit ihren Knöpfen kommunizierenden Menschen im unauffälligen Anzug und bei richtig leckerem Essen statt. Auf Plastiktellern wurden Tortillas gefüllt mit Hähnchen und Salat gegessen, und dazu Soft Drinks aus der Dose getrunken. Am Ende gab es neben Kuchen auch Kekse, die noch besser schmeckten als Oreo-Cookies - und all das zwischen diversen Werken moderner Kunst. Mit allerlei Graduate Students am Tisch - unter anderem Thomas, dem womöglich coolsten Dänen Oklahomas - wurden zu später Stunde Mathematikerwitze gerissen und Pläne für eine Band geschmiedet, die aber mangels Mitgliedern wohl doch kommutativ sein muss. Und Ravi aus Indien - ich hoffe, ich habe den Namen richtig im Kopf - hat mir erklärt, was differentielle Galois-Theorie ist.
Damit war der Tag aber immer noch nicht vorbei. Was danach passiert ist (und was die Sneak Preview damit zu tun hat) verschiebe ich allerdings auf den nächsten Blogeintrag.
Ein Cubana gibt es zumindest laut Kneipenplan der Fachschaft nicht. Da müsste es, sofern existent, eigentlich draufstehen. Insofern kannst du ruhigen Gewissens behaupten, dass du es nicht kennst ;-)
AntwortenLöschenOh ha, was so ein paar Wortspielereien einen doch verwirren können. Es gibt ein Qbarna, direkt beim Bahnübergang am Rosentor.
AntwortenLöschen