Inzwischen ist Oklahoma schon wieder okay, und zumindest bei uns war es eigentlich auch nie nicht okay. Ich zitiere mit dem Titel des Eintrags nur die Schlagzeile, die sich irgendein Witzbold bei CNN anlässlich der auf der Wetterkarte recht beeindruckend wirkenden Überreste von Hurricane Erin ausgedacht hat. Besagte Überreste haben am Wochenende einige Teile von Oklahoma unter Wasser gesetzt und zwar nicht bei uns, aber zumindest in einem Nachbarcounty für Tornadowarnungen gesorgt.
Dummerweise sehe ich in Deutschland zu wenig fern. Eigentlich hätte ich gedacht, dass ich diesen Satz niemals schreiben würde, nur leider habe ich jetzt keinen Vergleich, wenn ich über das amerikanische Fernsehen lästern will (in den Worten von Haley: "American TV is the ultimate cheese!"). Gestern abend habe ich mir Bratkartoffeln mit Ei gemacht (echtes Essen!) und währenddessen etwa eine Stunde lang CNN laufen gelassen. Außer dem Wetter hat es in der Zeit nur Karl Rove ins Fernsehen geschafft, und die sensationsgeile Art der Berichte ist ziemlich nervig: Ja, es gab Tote und große Schäden. Trotzdem könnte man nüchtern und sachlich berichten anstatt immer wieder eine Sequenz einer etwas ungeschickten Rettungsaktion und ähnlich "spektakuläre" Bilder einzublenden. Alleine beim Gedanken an den Tonfall der Moderatoren fängt es in mir wieder an zu kochen. Aber so ist Fernsehen wohl einfach.
Bei uns war übrigens alles sehr unspektakulär. Es hat ab Samstag die ganze Zeit geregnet, Alexis und ich waren beim Regen im Swimmingpool und Jacuzzi und auf der Party wurde nachts Wetterradar angeschaut. Aber außer einigen immer noch gut gewässerten Wiesen ist nichts Nennenswertes vorgefallen, und schon heute hat die Sonne wieder keine Gnade gezeigt.
Heute habe ich zum ersten Mal einen ganzen Haufen aus deutscher Sicht normaler Amerikaner getroffen, was vermutlich daran lag, dass die wenigsten davon wirklich Amerikaner waren. Außer meinen Vorlesungen (dazu aber ein andermal mehr) habe ich heute nämlich auch das "Pizza Seminar" der Graduate Students der Mathematik besucht. Nun würden natürlich die wenigsten Menschen Mathematiker als normal bezeichnen, aber lassen wir das Fachliche einmal außer acht. Schon alleine längere Diskussionen führen zu können und von übertriebener, oberflächlicher Höflichkeit verschont zu bleiben habe ich bei fast allen Amerikanern bis jetzt vermisst (an dieser Stelle muss ich natürlich Chrysta und vor allem David als Ausnahme erwähnen).
Das muss an Berichten für heute ausreichen. Mir ist schon klar, dass diese Einträge wie eine chaotische Folge von Lichtblitzen in einer großen Dunkelheit wirken müssen, aber das zu ändern liegt nicht wirklich in meiner Macht. Zudem wirkt Chrystas Geburtstagsfeier von gestern inzwischen wieder negativ auf meine Schreibfähigkeit, es ist immerhin schon 11.
Ach ja, wer das Wortspiel im Titel nicht verstanden hat: Jeder der US-Bundesstaaten hat eine zweibuchstabige Abkürzung, und die von Oklahoma ist naheliegenderweise OK.
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