Ich habe immer noch ein kleines Backlog an Dingen, von denen ich erzählen will. Dazu gehört die Black Talent Show, zu der es Mohammed, Phoebe und mich dank Jared, einem amerikanischen Nachbarn von uns, vor ein paar Wochen verschlagen hat.
Im Konzertsaal im Catlett Music Center haben sich "schwarze" - bezogen auf die Hautfarbe - Studentenorganisationen, inklusive Fraternities und Sororities mit Sketches und Tänzen vorgestellt. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, und mit Worten kann man die Stimmung bei dieser Veranstaltung kaum beschreiben. Die meisten Beiträge kamen von schwarzen Sororities oder Fraternities, die Steptänze aufgeführt haben. Wer sich hier an Stomp the Yard erinnert fühlt, liegt genau richtig.
Für diejenigen, die den Film nicht gesehen haben: Zu Musik und voraufgezeichneten Dialogen werden Synchrontänze und Schuhplattler aufgeführt. Dazu kommen zum Teil äußerst akrobatische und kreative Einlagen wie die der Truppe, die sich in Tarnkleidung über die Bühne geschlichen haben, aber hauptsächlich liegt die Aufmerksamkeit auf sexuellen Innuendos. Die sind technisch einfacher, und das Publikum fährt genauso drauf ab, zumindest der Lautstärke nach zu urteilen, mit der jeder vorgestreckte Hintern begrüßt wird.
Und damit sind wir beim faszinierendsten Aspekt der ganzen Veranstaltung, nämlich dem Publikum. Das bestand mindestens zur Hälfte aus Mitgliedern eben jener Gruppen, die sich auf der Bühne vorgestellt haben, und insbesondere die Fraternities und Sororities haben eigene Erkennungsrufe, die sie bei jeder Gelegenheit zum Besten gegeben haben. Bei den Männern bestehen diese Rufe aus den jeweiligen griechischen Buchstaben, die wie ein Schlachtruf aus dem Leib gebrüllt werden, und die Frauen kreischen. Mehr als einmal hatten wir das Gefühl, im Dschungel gelandet zu sein.
Zum Glück sind wir heil aus dem Dschungel entkommen, mal wieder um eine Erfahrung reicher, die man als Tourist niemals machen kann.
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