Samstag, Juli 17, 2010

Mr. Nobody

Wie ich gelesen habe, läuft Mr. Nobody seit gut einer Woche in Deutschland in den Kinos. Ich habe den Film im Januar gesehen, als er in der französischsprachigen Schweiz ins Kino kam, und vor Kurzem nun auch zum zweiten Mal.

Mr. Nobody erzählt die Geschichten von Entscheidungen im Leben und ihren Konsequenzen. Es ist schwer, einen Film auf den Punkt zu bringen, der so sehr von immer feiner werdenden Verästelungen und Zeitsprüngen lebt, und ich habe bisher keinen einzigen Film gesehen, der wirklich mit Mr. Nobody vergleichbar wäre. Am nächsten kommt wohl The Butterfly Effect, aber während dort der Spruch "das Gegenteil von gut ist gut gemeint" in immer schlimmeren Verstrickungen zu einem dramatischen Ende führt, betrachtet Mr. Nobody die vielfältigen Möglichkeiten eines Lebens in all seinen guten und schlechten Seiten von außen, mit einer gleichzeitig ernsten aber eben auch im wahrsten Sinne des Wortes kindlich optimistischen Einstellung. Es ist auch gut zu wissen, dass an meinem 108. Geburtstag die Welt zu Ende geht.

Zudem ist Mr. Nobody einfach nur schön, in Bild und Klang, und ein in meinen Augen perfektes Beispiel für ein Werk, das Film sein muss und in keinem anderen Medium vergleichbar geschaffen werden könnte. Ich lege jedem, der auch nur ein bißchen offen für Filme jenseits von Action und Romanze ist, ganz dringend ans Herz, ins Kino zu gehen und diesen Film anzusehen. Am Besten noch dieses Wochenende, natürlich in OV.

Ach ja, und noch etwas: Ich habe gesehen, dass Mr. Nobody in manchen Artikeln als Science Fiction charakterisiert wird und behauptet wird, der Film spiele im späten 21. Jahrhundert. Beides ist irreführender Unfug, der wohl von Schreiberlingen, die sich im hektischen Redaktionsalltag etwas aus den Fingern gesaugt haben, ohne den Film überhaupt gesehen zu haben, erfunden wurde.

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