Es ist soweit! Nach vielen Monaten der langsamen Vorbereitung und einigen hektischen Tagen Packens bin ich am Freitagabend in Norman, Oklahoma angekommen. Ich übernachte vorerst im Sooner Hotel zusammen mit einem ganzen Haufen anderer Internationals. Mein Roommate hier im Hotel ist Koreaner, der sich aber recht zügig mit seinen asiatischen Kollegen davongemacht hat.
Ich habe mich im Gegenzug mit den europäischen Jungs und Mädels vergnügt, wobei sich "europäisch" bis jetzt auf französisch und deutsch beschränkt. Okay, eine der Französinnen ist ursprünglich aus Vietnam, lebt aber schon seit 15 Jahren in Clermont-Ferrand. Die anderen Deutschen kommen übrigens aus Hamburg und studieren Meteorologie. Anscheinend hat die OU da einiges zu bieten, mit dem National Severe Storms Laboratory direkt am Rand des Campus.
Und was ist der Eindruck bis jetzt? Es ist unglaublich heiß hier. Gerade komme ich von einem kurzen Spaziergang zu Traditions Square East, einem der Appartementkomplexe. Ursprünglich wollte ich auch Traditions Square West noch einen Besuch abstatten, habe es mir dann wegen der Hitze aber doch noch anders überlegt. Wegen der Hitze kann ich inzwischen auch schon über vier Stunden Freibadzeit verbuchen - dort lässt es sich eben aushalten.
Es ist alles unglaublich groß hier, oder besser: unglaublich weitläufig. Um zu Fuß den Campus zu durchqueren braucht man mindestens eine halbe Stunde. Alle Gebäude sind in einem pseudo-alterwürdigen Backsteinstil gehalten. Selbst die turmartigen Dormitories sehen nach Backstein aus, wenn auch ohne die sonst üblichen Verschnörkelungen, die wohl an Stuck erinnern sollen.
Noch ist der Campus übrigens wie ausgestorben. Ich hatte fast das Gefühl, dass hier in den Sommerferien noch weniger los ist als an der UPB. Kombiniert mit den gigantischen Ausmaßen hat das was von Geisterstadt. Auf der anderen Seite merkt man, dass die Anzahl der Autos auf den Parkplätzen schnell anwächst (meine Güte, Studenten fahren solch überdimensionierte Autos? Es ist wirklich alles ziemlich groß hier), und die Westseite des Campus war gestern voll von Gruppen aufgedonnerter Mädels. Laut Craig, der sich freiwillig dazu bereit erklärt hat, uns den Campus zu zeigen, wollen sie von einer der vielen Sororities aufgenommen werden, und dazu wandern sie von Haus zu Haus und führen Aufnahmeinterviews.
Nachher gehen wir noch für ein bißchen Abendessen zum Campus Corner, falls ein bißchen Abendessen in diesem Land überhaupt möglich ist. Bis jetzt waren die Portionen immer sehr massiv, auch von meiner bayerisch angehauchten Perspektive aus gesehen. Morgen geht es dann rund, wenn wir unter anderem unsere Appartements beziehen werden. Bis dann ist aber noch ein bißchen Ruhe angesagt.
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