Montag, Oktober 16, 2006

"Irgendwo müssen die Studenten ja sein..."

Am letzten Mittwoch (also am 11. Oktober) war die erste Senatssitzung meiner Amtszeit als studentischer Senator hier in Paderborn. Ich hatte ja immer wieder von anderen Leuten gehört, sie fänden es unangenehm, mit so vielen Profs in einem Raum zu sitzen. Aber davon war nichts zu merken.

Den größten Teil der Tagesordnung nahmen diverse Wahlen für Gremien in Anspruch, darunter die ständigen Kommissionen (KPF, FK, SK) und das Prüfungsgremium zur Sicherung der Qualität der Lehr- und Studienbedingungen, wie es so schön heißt (§ 8 der Beitragssatzung); eben das Gremium, das zwar nichts zu sagen hat, aber trotzdem irgendwie die positive Auswirkung von Studiengebühren garantieren soll. Diese Wahlen werden im Senat getrennt nach Gruppen durchgeführt, und wir studentische Senatoren hatten uns vorher auf die zu wählenden Studierenden geeinigt. Einiges unkoordinierter lief da die Wahl bei den Profs ab. Das hat unter anderem zur Folge, dass noch Gremienmitglieder nachgewählt werden müssen. So viel dazu, dass die Studierenden in der Hochschulpolitik keine vernünftige Arbeit machen...

Interessant fand ich den Bericht über die vorläufigen Erstsemesterzahlen. Die Verwaltung hatte sich das Ziel gesetzt, die Anzahl der Erstsemester über NCs von etwa 3000 auf 2250 zu senken. Nun gab es aber nicht einmal 2000 Neueinschreibungen, und ich stellte die Frage, weshalb das gesetzte Ziel so verfehlt wurde. Obwohl ich davon gar nicht gesprochen habe, sah sich unser Rektor dazu veranlasst, gleich zu betonen, dass Studiengebühren nicht schuld sind. Angeblich sei die Situation an einer anderen Uni in NRW, die keine Studiengebühren eingeführt habe, ähnlich. Dass Abiturienten weiter denken und bei der aktuellen politischen Situation die (sicherlich gerechtfertigte) Befürchtung haben könnten, dass auch dort Studiengebühren kommen werden, hat er dabei wohl nicht bedacht. So fiel wiederholt der amüsante, etwas hilflos wirkende Satz, "Irgendwo müssen die Studenten ja sein..." Dafür, dass sich tatsächlich mehr Abiturienten gegen ein Studium entscheiden, gibt es wohl erste Hinweise von den Leuten, die es wissen müssen.

Besonders für die Informatiker und die, die damit irgendwie zu tun haben, sind erste Pläne interessant, in den kommenden Jahren eine Strukturmaßnahme "Zukunftsmeile Fürstenallee" einzuleiten. Was daraus wird, bleibt abzuwarten.

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