Ich verwende auf meinem Laptop Debian, und ich konnte Skype zwar problemlos installieren; leider hat das Mikrophon unter Skype nicht funktioniert. In allen anderen Anwendungen hat das Mikrophon einwandfrei funktioniert, nur in Skype kam aus irgendeinem Grund nichts an.
Lange Zeit war mir das egal, weil ich Skype nur selten benutze, aber jetzt kam der Punkt, an dem ich mich doch auf die Suche begeben habe, und so dokumentiere ich hier meine "Lösung" des Problems für die Zukunft und für andere.
Der Hintergrund der Lösung ist folgender. Unter Linux hat sich ein Audiosystem namens Pulseaudio auf dem Desktop de facto durchgesetzt. Pulseaudio kennt Audio-Quellen (z.B. das Mikrophon) und Audio-Senken (z.B. Lautsprecher). Anwendungen verbinden sich mit dem Pulseaudio-System und haken sich entweder an Audio-Quellen, um Ton aufzunehmen oder an Audio-Senken, um Ton auszugeben, oder (wie z.B. im Fall von Skype) beides.
Mein System - und wahrscheinlich so ziemlich jedes System - hat zwei Audio-Quellen. Die eine Quelle ist das Mikrophon, die andere Quelle ist eine Monitor-Quelle. Die Monitor-Quelle ist einfach ein Loopback dessen, was über den Lautsprecher ausgegeben wird. Das ermöglicht es Anwendungen, die Tonausgabe des Rechners aufzuzeichnen.
Skype hat den großartigen Bug, dass es sich ausgerechnet auf meinem System nicht an das Mikrophon hängt, sondern an den Monitor. Das kann natürlich nicht funktionieren.
Zum Glück gibt es ein Programm, mit dem man die dummen Entscheidungen von Anwendungsprogrammen als Anwender manuell überschreiben kann. Das geht sogar graphisch. Das Tool heißt pavucontrol
. Es ist schnell installiert und hat eine einfache graphische Oberfläche, über die ich Skype nun beibringen kann, dass es bitteschön meinem Mikrophon zuhören soll.
Also: -1 für einen idiotischen Bug in Skype, +1 für Pulseaudio, das einen angemessenen Workaround erlaubt und genau so funktioniert, wie es soll.
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