[Der Blogpost bittet um Entschuldigung für die Verspätung. Er hat einen langen Weg hinter sich.]
Ich sitze gerade im Flughafen von Houston, wo zum ersten Mal jemand eins meiner XKCD-T-Shirts erkannt hat, und bin gerade dabei, wieder einigermaßen aufzutauchen. Die letzten anderthalb Wochen waren mit Finals und Abschieden so vollgepackt, dass kaum Zeit zur Reflektion übrig blieb. Ich habe also einiges nachzuholen.
Vielleicht sollte ich beim vorletzten Wochenende anfangen, als Oklahoma im Eis versunken ist. Nach einer finsteren und stürmischen Nacht sind wir in einer stillen, bizarren und zugleich wunderbar schönen Welt aufgewacht. Da die Temperaturen gerade so um den Gefrierpunkt waren hat es zwar geregnet, der Regen ist aber direkt am Boden zu einer zentimeterdicken Eisschicht gefroren. So hatten wir Eiszapfen vor dem Fenster, zugeeiste Treppengeländer und Eis auf dem Fliegengitter. Noch beeindruckender war aber der Effekt auf die Natur. Der Anblick der vom Eis bezwungenen Bäume und Büsche war atemberaubend, und die Erinnerung an das Knistern, als ich in Sandalen über den Rasen gelaufen bin, ruft mich immer wieder in die Kindheit zurück. Es war, als hätte jemand die ganze Welt über Nacht in eine ausgefeilte Skulptur verwandelt.
Allerdings gab es auch genügend Menschen, die sich zu Recht weniger gefreut haben. Bäume sind nun einmal nicht für Eisstürme ausgelegt, und dementsprechend sind viele von ohnen unter dem Übergewicht des Eises zusammengebrochen. Norman glich in dieser Hinsicht noch tagelang einem Schlachtfeld. Und was Äste zufriert, friert natürlich auch oberirdische Stromleitungen zu, mit unangenehmen Folgen für einen Großteil von Norman. So ist es schon irgendwie verständlich, dass die Uni am Montag geschlossen blieb, und alle montäglichen Finals auf den folgenden Samstag verschoben wurden. Die Situation in Norman mit der Flut in New Orleans zu vergleichen, wie auf manchen Onlineforen geschehen, ist trotzdem lächerlich.
An den folgenden Tagen hat sich das Wetter jedenfalls wie ein auf frischer Tat ertapptes Kind verhalten, und seit dem großen Unwetter waren kaum noch Wolken am Himmel zu sehen. Gestern bin ich bei strahlendem Sonnenschein mit Amandine auf dem Rasen gelegen. Im Wetterbericht wurde uns trotzdem noch lange für den jeweils nächsten Tag Schnee versprochen. Es hat zwar auch tatsächlich einmal geschneit, aber liegengeblieben ist nichts. Daher musste die Schneeballschlacht M-Gebäude gegen L-Gebäude leider ausfallen. Dabei hatte ich mich so darauf gefreut...
In den nächsten Tagen werde ich mit meinem Bruder New Orleans besuchen, und dann nach einem "Abstecher" nach Houston zum Space Center nach Washington D.C. fliegen. Die gemeinsame Reise werden wir mit einer mehrtägigen Rundfahrt durch Florida abschließen.
Samstag, Dezember 22, 2007
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